Zahlreiche Menschen leiden unter der Zeitumstellung. Patienten und zahlreiche
Menschen, scheinen dafür zu sein, dass die Zeitumstellung endlich abgeschafft wird.
Deswegen soll diese Webseite ein Plädoyer für die Abschaffung der
Zeitverstellung (MESZ) und die Beibehaltung der Normalzeit sein.
Die heute gültige Zeitverstellung wurde "uns" im Jahr 1980 "verordnet" und bringt uns mit schöner Regelmäßigkeit
zweimal im Jahr um den Schlaf.
1980 war aber nicht das erste Mal, dass eine Zeitumstellung eingeführt wurde. Erstmalig gab es so etwas im Jahr
1916. Und auch während des Zweiten Weltkriegs gab es mehrere Verordnungen, die die Sommerzeit an- und wieder
abschafften.
In der Nachkriegszeit bis 1949 gab es dann fast jährlich neue Regelungen der Sommerzeit, wo diese mal am 24.
Mai, dann am 14. Mai, dann am 6. Mai um 2 Uhr oder 3 Uhr zu beginnen hatte. Es sieht in der Geschichte der
Sommerzeit fast so aus, als ob diese sich nach den Wünschen der Politik zu richten hatte und immer dann ihren Puls
herab fahren musste, wenn jemand es für opportun hielt.
Kein Wunder also, wenn in Deutschland auch die Zeit kein Mitbestimmungsrecht hat. Denn
eigens für diese gibt es ein Einheiten- und Zeitgesetz, dessen Paragraph 5 das
Bundeswirtschaftsministerium ermächtigt, entsprechende Verordnungen zu erlassen.
Bis 2001 gab es eine „Zeitverordnung“ von 1997, die dann von 2002 von der Sommerzeit-Verordnung ersetzt wurde,
die die Sommerzeit auf unbestimmte Zeit „befahl“. Und damit die Zeit sich auch an die für alle verbindlichen
gesetzlichen Auflagen hält, wird sie von einer Atomuhr in Braunschweig kontrolliert, die uns allen sagt, was es
geschlagen hat.
Spätestens hier könnte sich mancher fragen, was dieser Unsinn bezwecken soll? Es gibt kein
Gesetz, dass die Macht hätte, die Zeit zu kontrollieren. Niemand (mit einigermaßen klarem Verstand), wird das je
ins Auge gefasst haben. Aber wofür wird dann dieser Aufwand betrieben, dass es sogar mit einer gesetzlichen
Regelung der Zeit einhergeht?
Schmackhaft wurde dem Bürger die Zeitverstellung mit einer Reihe von Vorteilen gemacht, die keine wirklichen
Vorteile sind. Die Hauptbegründung war die Einsparung von Energie. Aber bis heute gibt es dafür keine
überzeugenden Beweise, dass hier wirklich Energie gespart wurde.
Dennoch scheint es immer noch Politiker zu geben, die genau dies behaupten - eigentlich
unglaublich.
Energieeinsparungen? Pustekuchen!
Eine vergleichende Studie in den USA hat keinen Spareffekt nachweisen können. Hier wurde 2008 ein Vergleich des
Stromverbrauchs von fast 224.000 Haushalten im Bundesstaat Indiana durchgeführt, da dort die Sommerzeit erst 2006
eingeführt worden war. Resultat dieses Vergleichs: Der Stromverbrauch war in den Jahren nach der Einführung der
"Sommer-Zeit" um 1 Prozent angestiegen. Es ergaben sich zwar kleinere Einsparungen im Frühjahr, also zu dem
Zeitpunkt kurz nach der Umstellung auf die "Sommer-Zeit". Diese wurden aber wieder
„aufgefressen“ und überholt durch einen weitaus höheren Stromverbrauch im Spätsommer und Herbst. Ein anderer
Faktor, der die Einsparungen zunichte machte und sogar dieses 1 Prozent drauf setzte, waren der erhöhte Heizbedarf
in den frühen Morgenstunden (man stand ja eine Stunde „zu früh“ auf) und eine längere Nutzung von Klimaanlagen an
heißen Tagen (man ging ja eine Stunde „zu spät“ ins Bett).
Insgesamt stieg die Elektrizitätsrechnung der Population aus Indiana pro Jahr um 8,6 Millionen Dollar. Laut
Recherche der Autoren dieses Berichts kamen noch 1,6 bis 5,3 Millionen Dollar für Umweltschäden dazu, die in einem
direkten Zusammenhang mit der Umstellung auf die Sommerzeit standen. Näheres zu dieser Studie finden Sie unter
Daylight Savings Time. Das „Handelsblatt“ berichtete ebenfalls über diese Arbeit unter
Umstellung auf Sommerzeit erhöht Energieverbrauch.
"Schöne lange Sommerabende" - Wie bitte?
"Aber es gibt doch auch noch andere Vorteile, die wirklich Vorteile sind, oder?" - so sagen manche. Da ist zu
Fragen: Was denn? Die schönen langen Abende zum Beispiel. Denn die Tageslichtphase liegt im Sommer zeitlich gesehen
günstiger. Wenn im Hochsommer die Sonne um 3:30 Uhr Normalzeit aufgeht, dann ist das unter den Bedingungen der
Sommerzeit erst um 4:30 der Fall. Das heißt, dass Leute, die um diese Zeit aufstehen müssen, mit der Sonne
aufstehen, was bei der Normalzeit nicht der Fall wäre. Bei Normalzeit würde die Sonne schon seit einer Stunde
scheinen.
Dementsprechend verschiebt sich der Sonnenuntergang von circa 21:00 Uhr auf 22:00 Uhr -- was natürlich hinten
und vorne nicht stimmt, denn die Sonne geht weder früher auf, noch später wieder unter. Wir haben nur die Zeit
verstellt.
Der Abend wird "anscheinend" eine Stunde länger. Wer daran gewöhnt ist, etwas früher ins Bett zu gehen, geht bei
vollem Sonnenschein ist Bett, wenn er sich nach der Atomuhr in Braunschweig richtet.
Das Tolle an der ganzen Sache ist (und hier ist der Vorteil), dass abendliche Freizeitaktivitäten viel länger
bei Tageslicht erfolgen können, begleitet von angenehmen Außentemperaturen. Kein Wunder also, wenn die
Stromrechnungen und der Benzinverbrauch in die Höhe schnellen. Denn niemand bleibt mehr zu Hause und nutzt die Zeit
mit den Sachen, die Strom und Benzin verbrauchen. Offensichtlich haben diese Vorteile mit geholfen, das Konzept der
Energieeinsparung ad absurdum zu führen.
Warum überhaupt noch an der Zeitumstellung festhalten?
Im Jahr 2005 gab es eine Anfrage der FDP-Fraktion, ob es eine Energieeinsparung durch die Zeitumstellung gäbe.
Bei der Beantwortung der Frage musste die Bundesregierung zugeben, dass das nicht der Fall sei. Warum aber dann
nicht für immer auf Normalzeit umstellen und die Sommerzeit abschaffen? Erklärung der Politiker: Man hält
an der Sommerzeit fest, so lange die EU an ihr festhalte.
Der Grund für die fehlende Einsparung kommt aber von der Regierung selbst: Das Umweltbundesamt erklärte, dass
die Einsparungen an Strom für Beleuchtung „überkompensiert“ wird durch den Mehrverbrauch an Heizenergie, die durch
die Vorverlegung der Hauptheizzeit benötigt wird.
Besonders grotesk wird es
jetzt: Energiesparlampen, die eigentlich das machen sollten, was ihr Name verspricht, sind der
Grund für eine weitere Erhöhung des Stromverbrauchs, da sie überproportional häufig zum Einsatz kommen. Näheres
dazu: Die Sommerzeit bringt nichts vom „Stern“ 2009. Wer dem „Stern“ nicht so recht glauben
mag, der schaue sich die Ausführungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft an: Sommerzeit ist keine Energiesparzeit.
Haben wir es hier mit einem Schildbürgerstreich zu tun? Es sieht fast so aus. Nur, dass
ein besonders wichtiger Punkt, noch nicht in Betracht gezogen wurde: Hat so eine kleine Zeitverschiebung von nur
einer Stunde auch gesundheitliche Auswirkungen?
Der Traum von der "gesunden Sommerzeit"
Jeder Mensch (das Gleiche gilt auch für Tiere) hat einen chronobiologischen Rhythmus. Dieser passt sich auf
natürliche Weise den Jahreszeiten mit ihren Sonnenverläufen an.
Die Umstellung auf Sommerzeit jedoch hat, laut Psychologen und Mediziner, eine Reihe von negativen Auswirkungen
auf den Organismus. Besonders große Schwierigkeiten haben hier
die Menschen mit Schlafstörungen und organischen Beschwerden (siehe auch: Zu wenig Schlaf durch die Zeitumstellung).
Eine Arbeit aus dem Jahr 2007 aus der Ludwig-Maximilian-Universität München zeigt, dass die initiale Umstellung
im Frühjahr auf die Sommerzeit ein Problem für den menschlichen circadianen Rhythmus darstellt, der sich nicht an
diese Umstellung anpassen kann. Eine Mutter aus Bayern beschreibt das in einem Leserbrief sehr anschaulich:
Zombies am Frühstückstisch.
Auch der sonst übliche Anpassungsprozess des Organismus an die saisonalen Veränderungen der Lichtverhältnisse
wird durch die Umstellung auf die Sommerzeit empfindlich gestört. Und diese Störungen können unter Umständen auch
auf andere biologische Prozesse im menschlichen Körper einen nachhaltigen Einfluss haben (The human circadian clock’s seasonal adjustment is disrupted by daylight saving time). Mehr
dazu auch im Beitrag: Diabetes & Übergewicht durch die
Sommerzeit?
Wie weit diese „anderen biologischen Prozesse im menschlichen Körper“ gehen können, zeigt ein Artikel aus dem
„New England Journal of Medicine“. Hier sehen die Autoren einen signifikanten Anstieg von Herzinfarkten während der
Sommerzeit. Sie sagen: „Die Häufigkeit von akuten Herzinfarkten war in den ersten drei Wochen nach der
Umstellung auf die Sommerzeit signifikant erhöht“. In diesem kurzen Zeitraum gab es eine Erhöhung der
Infarktraten von 5,1 Prozent, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr mit dem bloßen Zufall
zu erklären ist (Shifts to und from Daylight Saving Time und Incidence of Myocardial Infarction). Auch eine
Langzeitanalyse DAK-Krankenkasse sieht einen Zusammenhang zwischen der Zeitumstellung im Frühjahr und Herzinfarkten.
Zahlreiche Schlafforscher kritisieren mittlerweile die
Zeitumstellung und vor allem auch die "unnatürliche" Sommerzeit. Auch der deutsche Arzt Hubertus Hilgers,
weist immer wieder auf die negativen Folgen der Sommerzeit hin. Und: Die
Sommerzeit ist eben NICHT die Normalzeit. Die Normalzeit ist die "Winterzeit". Auswirkungen der "ständigen
Sommerzeit" zeigen sich u.a. in Russland, wie der Arzt H. Hilgers im Beitrag "Schlafmangel beeinflusst die Gene" ausführt. Und in Russland zeigte man
sich von diesen Informationen überzeugt: Russland kehrt zur
"Winterzeit" zurück.
Ob das Argument von der Übermüdung durch Schlafmangel und einem daraus folgenden erhöhten Risiko für Unfälle und
gravierenden Fehlentscheidungen stichhaltig
ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen und Untersuchungsergebnisse. Einen Zusammenhang kann man sehen.
Fazit
In vielen Bereichen des privaten Lebens und des Arbeitslebens ist die Zeitumstellung eine unnütze und unnötige
Mehrbelastung, die, wenn falsch gehandhabt oder vergessen wird, empfindliche Konsequenzen mit sich bringen
kann.
Die Zeitverstellung bringt nicht nur nach der Umstellung im Frühjahr mehr Herzinfarkte und Unfallopfer mit
Todesfolge. Das dauerhaft falsche Zeitsignal beschert uns automatisch einen "Mini-Jetlag" mit fatalen Folgen für
die Gesundheit. Mehr dazu lesen Sie im Beitrag: Warum die Sommerzeit uns krank
macht.
Es reicht aber nicht "nur" dafür zu sein, die Zeitumstellung abzuschaffen. "Wir" (das Volk), müssen unsere
gewählten Vertreter auch dazu auffordern. Hierzu gibt es das Instrument der Petition.
Der Arzt Hubertus Hilgers hatte dazu im Jahr 2013 auf OpenPetition.de
eine Petition gestartet, die an die Abgeordneten des Deutschen Bundestag gerichtet war. Die Petition
wurde durch Herrn Hilgers beim Petitionsausschuss des deutschen
Bundestages eingereicht. Die Petition und der Einsatz von Herrn Hilgers scheinen (endlich) Früchte zu tragen,
denn die ehemalige Wirtschaftsministerin Ilse Aigner
erklärte, dass sie sich für die Abschaffung der Zeitumstellung einsetzen werde.
Mittlerweile (Stand Januar 2017) liegt auch eine Entscheidung bezgl. aller eingereichten Petitionen zum
Thema Sommerzeit-Verordnung vor. Wie zu erwarten "drückt man sich" herum und hat entschieden die Sache zur
"Prüfung" ans Wirtschaftsministerium weiterzuleiten. Dort liegt die Sache
Es gilt also weiter Druck zu machen und der Sache Gehör zu
verschaffen - auch jenseits der Petition. Im Beitrag "Aufruf zur Petition
Sommerzeit Verordnung" finden Sie Adressen und
Ansprechpartner an die Sie unbedingt schreiben sollten!
Sie meinen auch, dass die Zeitumstellung endlich abgeschafft
werden sollte? Dann fordern Sie hierzu den kostenlosen Informations-Newsletter an. Sie
verpflichten dabei zu nichts. Der Newsletter dient nur dazu, sie zu dem Thema auf dem Laufenden zu halten und
eventuell über neue oder weitere Petitionen zu informieren:
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