Die negativen Wirkungen der sogenannten „Sommerzeit“

Zeitumstellung AbschaffenDie meisten Deutschen meinen sich inzwischen daran gewöhnt zu haben: Die jährliche Umstellung auf die sogenannte „Sommerzeit“.

Eine breite Diskussion über deren Sinn und Zweck findet kaum noch statt. Doch es gibt sie noch, die Kritiker, die den gesundheitsschädlichen Einfluss der Zeitverschiebung anmahnen. Und es gibt mehr als nur gute Gründe.

Viele Befürworter der Sommerzeit denken tatsächlich, ein längerer Sommerabend (was ja nicht wirklich stimmt), sei einfach „schön“ und daher auch für das Wohlbefinden und die Gesundheit gut. Chronobiologen sehen das allerdings völlig anders…

Doch was ist Chronobiologie? Chronobiologie ist ein Forschungszweig, der sich mit der inneren Uhr der Lebewesen beschäftigt. Eine Hauptaussage der Wissenschaftler: Die endogene Rhythmik richtet sich nur mit größter Schwerfälligkeit nach äußeren Taktgebern. Das Metronom unseres Körpers tickt bei einer Änderung der Tageslänge oder einer Phasenverschiebung noch lange im eigenen Rhythmus. Das Nachstellen der inneren Uhr dauert Monate. Wahrscheinlich viel länger als einen Sommer.

Das hat Dr. Thomas Kantermann von der Universität München (u.a. euclock.org)nachgewiesen. Er und sein Team untersuchten in einer Studie die Auswirkungen der Zeitverschiebung an 55.000 Europäern. Die Wissenschaftler befragten die Teilnehmer der Erhebung nach ihrem Schlafverhalten. Kantermann veröffentlichte seine Forschungsergebnisse im Fachmagazin „Current Biology“ im Jahr 2007 (Band 17). Fazit der Studie: Die Synchronisation der endogenen Rhythmik wird durch das Tageslicht gesteuert. Eine Anpassung der Schlaf-Wach-Phasen an die Uhrumstellung findet nicht statt. Erzwingen kann der Mensch die Umstellung seiner inneren Uhr nicht.

Im Fokus der Chronobiologen steht der Mechanismus und die Regulation der circadianen Rhythmik. So bezeichnen die Wissenschaftler den endogenen Takt, der unsere Tagesstruktur mit Aktivität und Schlafen tagtäglich steuert. Damit verbunden sind auch stoffwechselphysiologische Parameter wie beispielsweise die Leberfunktion.

Seit langem wissen die Chronobiologen, dass der biochemische Mechanismus der inneren Uhr auf zellulärem Niveau angesiedelt ist. Nachgewiesen ist das schon bei primitiven Einzellern des Tier- und Pflanzenreiches. Dies zeigt, dass die circadiane Rhythmik aus uralter Zeit stammt. Und deswegen ist sie auch beim Menschen noch so tief verwurzelt und nur schwer aus dem Takt zu bringen. Das kann auch der Gesetzgeber mit der Sommerzeit nicht erreichen. Die innere Uhr des Menschen tickt eben nicht in Phase mit der Zeitverschiebung der sommerzeitlichen Periodik. Da denkt sich der Laie: „Gesund kann das nicht sein.“

Der Gesetzgeber hat das nicht berücksichtigt. Als die Einführung der Sommerzeit 1980 in Kraft trat, standen die Politiker noch unter dem Eindruck der Ölkrise und wollten auf Biegen und Brechen Energie einsparen. Gebracht hat das höchstens die Erkenntnis, dass die Zeitumstellung wieder ein kopfloses Krisenprodukt war – wie in den beiden Weltkriegen, als die Uhren Deutschlands im Frühjahr vor- und zum Winter zurückgestellt wurden.

Schon in der ersten Sommerzeitwoche treten bei vielen Menschen Beschwerden auf. Es zeitigen sich Nervosität, Erschöpfung sowie Schlafstörungen und Depressionen. Diese Effekte sind zwar individuell verschieden ausgeprägt, jedoch für die betroffenen Menschen so gefährlich, dass chronische Krankheiten entstehen können. Und auch wirtschaftlich bedeuten die Folgen eine Belastung. Zu den Kosten für das Gesundheitssystem kommt noch eine verringerte Produktivität durch Leistungsminderung. Auch eine Zunahme der Fehltage ist sehr wahrscheinlich. Ferner ist die Zeitumstellung selber mit unnötigen Ausgaben verbunden. Geradezu besorgniserregend ist die Zunahme der Verkehrsunfälle direkt nach der Zeitumstellung: Am ersten Montag während der Sommerzeit steigt die Unfallrate um 7 % an. Um den gleichen Wert fällt die Zahl der Unfälle mit der Normalzeit.

Michael Wieden weiß, dass Politiker wirtschaftliche Argumente am besten verstehen. Deshalb wird er nicht müde, auf die ökomischen Folgen der Zeitumstellung hinzuweisen. Wieden ist Wirtschaftsförderer beim Bürgermeisteramt in Bad Kissingen. Die unterfränkische Kurstadt nennt sich selbst „CronoCity“, weil von hier eine der Rebellionen gegen die Sommerzeit ausgeht.

Zunächst wollen die Verantwortlichen in Bad Kissingen mit kleinen Schritten in Richtung Sommerzeit-Abschaffung vorangehen. Nur kann die Stadt die Zeitumstellung nicht einfach unterlassen. Aber sie hatte Michael Wieden beauftragt, bis zum Herbst 2015 ein Konzeptpapier vorzulegen, das einen Maßnahmenkatalog gegen die negativen Folgen der Sommerzeit enthält. Denkbar dafür sind Änderungen der Beleuchtungszeiten, Anpassung von Schulzeiten und Arbeitszeiten, sowie eine Adaption der Behandlungspläne für die Kurpatienten. Die Bad Kissinger waren mehrheitlich dafür und für eine Abschaffung der Sommerzeit insgesamt. Es soll eine ganzjährig einheitliche Zeit-Periodik geben, wie die Bürger in ChronoCity meinen. Und dies kann nach den vorliegenden Ergebnissen nur die Normalzeit sein. Herausgekommen ist indes nichts – leider.

Zusammenfassung

1. Wir sollten von falscher Zeit (MESZ) und richtiger Zeit (MEZ) sprechen. MESZ ist die „Mitteleuröpäische Sommerzeit), die MEZ die „Mitteleuropäische Zeit“. Die Begriffe „Sommerzeit“ und „Winterzeit“, sind Jahreszeiten und keine „Uhrzeiten“.

2. Die MESZ (die wir über den Sommer) haben ist „falsch“. Warum?
Weil diese falsche „Sommer-Zeit“ ein pathogener Faktor ist.

3. Die Zeitabweichung zur inneren Zelluhr jedes Menschen ist dauerhaft vergrößert – um bis zu zwei Stunden (je nachdem wo man wohnt). Dies ist ein dauerhafter Jetlag, den unsere Zellen merken. Die Zellen reagieren vermehrt mit Stress (um es vereinfacht zu sagen).

4. Während der „Sommer-Zeit“ gehen die Menschen später schlafen (länger hell UND länger warm!). Dadurch entsteht ein zusätzliches Schlafdefizit. Der Schlaf ist das wichtigste Mittel unserer Regeneration. Keine ausreichende Regeneration -> keine ausreichende Fitness und Gesundheit. Schlafstörungen nehmen seit 20 Jahren immer mehr zu. Dies ist nicht alleine der falschen Uhrzeit geschuldet, sondern weiteren Faktoren über die wir hinlänglich berichtet haben.

5. Nach der Zeit-Umstellung im Frühjahr haben wir 3 Wochen lang vermehrt Unfälle und auch Herzinfarkte.

6. Die Kinder und Jugendlichen leiden generell unter der falschen Zeit in der Schule, weil diese ja nach der „inneren“ Uhr jetzt noch eine Stunde früher beginnt. Der Chronobiologe Till Roenneberg weist darauf hin, dass die innere Uhr von Heranwachsenden anders tickt als die von Erwachsenen. Das physiologische Aktivitäts-Optimum setzt bei den jüngeren später am Tag ein. Bestätigt wird das durch Befunde, dass die „Eulen“ unter den Schülern schlechtere Schulnoten haben als die „Lerchen“. Nach dem Wechsel auf die Uni verbessert sich die Lernleistung der Spättypen schlagartig, weil der Unibetrieb später beginnt.

Das wären die wichtigsten Punkte.

FÜR die falsche Zeit spricht NICHTS. Keine Studie. Auch keine Energie-Einsparung, weswegen dieser Unfug überhaupt erst eingeführt wurde.

Unsere Bemühungen „Initiative zur Abschaffung der Zeitumstellung“ führten 2018 ja zur EU-weiten Online Abstimmung zur Uhrzeit-Umstellung.

Seitdem ist alles im „Sande verlaufen“ – zunächst die Folgen der 1. Flüchtlingskrise und dann die Sache C., danach die folgenden Kriege.

Es besteht „politisch“ weder der Wille dies zu ändern, noch dies überhaupt als „Problem“ zu erkennen zu wollen. Im Gegenteil: Länder wie Grönland schaffen die Normalzeit ab und verbleiben damit in der „falschen Zeit“. Damit ist der größte Irrsinn komplett.

Sie möchten ebenfalls aktiv werden und den Unsinn mit der Sommerzeit endlich beenden? Dann machen Sie mit, und unterstützen Sie die Unterschriftensammlung von Frau Jensen an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel.

HIER -> http://www.zeitumstellung-abschaffen.de/Unterschriftenformular_2015_J.pdf finden Sie ein Formular, dass Sie ausdrucken und auslegen können.

Vielen Dank im Voraus für Ihr beharrliches persönliches Engagement!

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