Eigentlich hat die EU das Ende der Zeitumstellung beschlossen – Doch was passiert seitdem?

Die kurze Antwort lautet: nichts.

Doch Forscher warnen uns schon lange vor einem „Cloxit“-Problem, denn wir sollten uns unbedingt für die richtige Zeit entscheiden. Es darf nicht passieren, dass nun dauerhaft die (physikalisch falsche) Sommerzeit fixiert wird.

Was ja erst einmal gut ist, ist, dass das EU-Parlament der Abschaffung der Zeitumstellung bis Ende 2021 zugestimmt hat. Im nächsten Schritt müssen sich die EU-Verkehrsminister sozusagen auf eine gemeinsame Linie einigen, denn jeder Mitgliedstaat darf selbst entscheiden, ob er nun dauerhaft die Sommer- oder Winterzeit einführen wird.

Zu diesem Zweck hatte die EU-Kommission eine Online-Umfrage durchführen lassen mit dem Ergebnis, dass von den 4,6 Millionen Teilnehmern 84 Prozent für die Sommerzeit votierten. Übrigens kamen drei Millionen Antworten aus Deutschland. Dagegen warnen aber Wissenschaftler vor der dauerhaften Einführung der Sommerzeit, da sich der menschliche Biorhythmus in Millionen von Jahren an die physikalisch richtige Winterzeit angepasst hat.

Die fatalen Folgen einer falschen Entscheidung ist unter anderem eine Zunahme von Schlaf- und Lernproblemen sowie von Erkrankungen wie Diabetes oder Depressionen, das heißt, die Menschen werden dicker, dümmer und grantiger.

Chronobiologen prognostizieren deshalb, dass jedes Land, das sich für die Winterzeit entscheidet, mit Blick auf die Volksgesundheit und Volksbildung am Ende besser dastehen wird. Zu früh, noch in der Dunkelheit aufzustehen, ist widernatürlich und belastet die Gesundheit. Bei dauerhafter Sommerzeit ist die Anzahl der Tage mit genau dieser Situation drastisch höher.

Schlafforscher fordern die Normalzeit (= „Winter-Zeit“)

Der Vorsitzende der „Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin“ (DGSM) Alfred Wiater sagt, dass es die Lichtverhältnisse der Winterzeit sind, die unserem natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus am besten entsprechen. Das hat enorme Konsequenzen für unsere Konzentration und Aufmerksamkeit, das heißt, eine Entscheidung für die falsche Zeit begünstigt zum Beispiel Unfälle aller Art.

Mehrere Studien haben belegt, dass der mit dem ständigen Hin- und Herdrehen der Uhr auf Sommer- und Winterzeit verbundene körperliche und psychische Stress die Anzahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle signifikant erhöht hat. Und wer bereits aus anderen Gründen Schlafprobleme hat, beklagt bei jeder Zeitumstellung eine drastische Verschärfung, die mehrere Wochen andauern kann.

Eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg belegt zudem, dass die Umstellung auf die Sommerzeit sogar die Lebenszufriedenheit deutlich absenkt, zumindest vorübergehend. Das hängt neben dem körperlichen Stress vor allem damit zusammen, dass sich die meisten Menschen nicht gern in ihrem ganz persönlichen Umgang mit ihrer Zeit beschränken lassen. Die Forscher schlagen als Gegenmaßnahme vor, dass sich die Arbeitgeber (freiwillig) auf möglichst flexible Arbeitszeitmodelle einlassen.

Wie auch immer man da weiter agieren wird, Fakt ist, dass es mit dem Hin und Her der Zeit noch immer nicht vorbei ist, zumindest solange in der gesamten EU keine verbindliche Entscheidung für die Sommer- oder Winterzeit erzielt werden kann. Wer die EU ein bisschen kennt, wird nun wohl doch eher von einer Ewigkeit ausgehen.

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Dieser Beitrag wurde am 22.6.2021 erstellt.